Antisemitismus – wachsam bleiben, aktiv handeln

6. November 2025

Erinnern reicht nicht – wir müssen handeln. Kurz vor dem Jahrestag des brutalen Angriffs der Hamas auf Israel hat die CDU Blankenese mit der Präsidentin der Jewish Students Organisation über die aktuelle Situation jüdischer Studierender in Hamburg gesprochen. Sie berichtete offen über zunehmende antisemitische Anfeindungen – besonders an Universitäten – und darüber, wie schwierig es geworden ist, sich als Jüdin in bestimmten studentischen Gremien sicher zu fühlen.

Die eindrucksvolle Diskussion machte deutlich: Antisemitismus ist kein Thema der Vergangenheit. Er begegnet uns heute wieder mitten in unserer Gesellschaft – und erfordert klare Haltung, Zivilcourage und politische Verantwortung.

Antje Müler und die Referentin

Am 6. Oktober 2025 veranstaltete der CDU-Ortsverband Blankenese eine eindrucksvolle Diskussionsrunde zum Thema Antisemitismus in Hamburg. Der Termin wurde bewusst kurz vor dem Jahrestag des Angriffs der Hamas auf Israel gewählt – als Zeichen der Solidarität mit den Opfern und um deutlich zu machen, dass Antisemitismus auch hierzulande entschieden entgegenzutreten ist.

Zu Gast war die Präsidentin der Jewish Students Organisation, die offen und eindringlich über ihre Erfahrungen als jüdische Studentin in Hamburg sprach. Sie berichtete, dass sich seit dem brutalen Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 antisemitische Vorfälle deutlich gehäuft haben – auch an Hamburger Hochschulen, insbesondere in den geisteswissenschaftlichen Fakultäten. Dort habe es immer wieder Veranstaltungen gegeben, die offen antisemitische Narrative verbreiteten. Als jüdische Studentin fühle sie sich im AStA und in universitären Gremien nicht sicher oder willkommen.

Intensiv wurde in der Runde die Frage diskutiert, wo die Grenze zwischen legitimer Israelkritik und Antisemitismus verläuft. Die Referentin regte an, sich mit den zwei maßgeblichen Antisemitismusdefinitionen auseinanderzusetzen – der IHRA-Definition, die in Deutschland offiziell anerkannt ist, und der Jerusalemer Erklärung, die vor allem in akademischen Kreisen entstanden ist, jedoch nicht von jüdischen Verbänden oder Regierungen unterstützt wird.

Die IHRA-Definition, der auch die Bundesregierung, die EU und der Zentralrat der Juden in Deutschland folgen, fasst Antisemitismus weit und betont, dass auch die Delegitimierung oder Dämonisierung Israels antisemitisch sein kann. Sie ist Grundlage der Antisemitismusarbeit in Deutschland und ein zentrales Instrument zum Schutz jüdischen Lebens.
Die Jerusalemer Erklärung hingegen versucht, stärker zwischen Antisemitismus und politischer Kritik an israelischer Regierungspolitik zu unterscheiden. Sie ist nicht offiziell anerkannt und wird von den meisten jüdischen Organisationen als zu verwässernd und missverständlich kritisiert.

Gerade im Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November, an der wir der unfassbaren, systematischen Gewalt gegen Jüdinnen und Juden in Europa gedenken, bleibt klar: Erinnerung allein genügt nicht. Wir müssen heute aktiv Haltung zeigen, wenn Jüdinnen und Juden in Deutschland erneut Anfeindungen erleben. Antisemitismus – ob offen oder subtil – darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben.

Die CDU Blankenese bedankt sich herzlich bei der Referentin für das offene und bewegende Gespräch. Wir werden das Thema weiterhin aktiv in unsere politische Arbeit vor Ort einbringen – im Bewusstsein, dass der Kampf gegen Antisemitismus eine dauerhafte gesellschaftliche Aufgabe bleibt. Die CDU steht dabei klar hinter der IHRA-Definition und dem Ziel, jüdisches Leben in Deutschland sichtbar, sicher und selbstverständlich zu machen.